Oft werden wir mit negativen Gefühlen konfrontiert. Sei es Frust und Ärger. Oder aber auch Enttäuschung und Trauer. Oft finden wir uns dann in einem Tief wieder, wissen nicht was wir machen müssen, um dort wieder rauszukommen. Und schließlich entscheiden wir uns in den schlimmsten Fällen dazu, diese Gefühle so lange zu dulden, bis sie entweder nicht mehr existieren, oder wir uns an sie gewöhnen.
Nach einem eingehenden Gespräch mit einer Freundin, hat sie mir dies gesagt: „Wandle dieses Gefühl der Frust doch einfach in etwas positives.“ Und da ich ihr erzählte, dass ich oft Situationen oder meine Gefühle nicht analysieren oder gar verstehen kann, weil ich mich nicht selbst kenne so wirklich, sagte sie ohne zu überlegen: „Dann nimm diesen Frust doch als eine Art Startpunkt um dich selbst zu finden. Anstatt also dass du Enttäuscht bist, wie diese Situation sich entwickelt hat, verwandele die Trauer in eine Suche nach dir selbst.“
Und das ist auch geschehen. Nur einige Stunden nach dem Gespräch hatte ich die Situation für mich verstanden und abgeschlossen. Die Entscheidung fiel gegen die Enttäuschung aber für das Suchen. Nach einer Lösung.
Oft ist nämlich genau das Problem. „…diese Gefühle so lange zu dulden, bis sie entweder nicht mehr existieren, oder wir uns an sie gewöhnen“. Wir rutschen zu schnell in eine Phase des Existierens, und schieben somit automatisch das Leben zur Seite. Wir entscheiden uns dazu, etwas einfach zu ignorieren. Ignorieren, ein Wort was als solches in dem Kontext auch falsch ist, denn im Endeffekt äußert sich das Problem in ganz anderen Aspekten. Man ist gereizter, launischer, vorsichtiger, betrübter. Durch das „ignorieren“, rücken wir das Problem immer mehr und mehr in den Vordergrund, ehe wir es selbst nicht mehr aushalten können.
Die Kunst, ein negatives Gefühl in ein positives zu verwandeln, beschreibt deshalb eine Art und Weise, ein Leben zu leben, ohne unterbewusst vom Negativen kontrolliert zu werden. Ohne dieses negative Gefühl in jedem Atemzug zu spüren.
Man nehme einfach das Negative, überlegt, was einem in dem Moment welches positive Gefühl man stattdessen nehmen könnte, welches einem im Endeffekt hilft, das im Leben fehlende auszugleichen. Das fehlende Etwas bei mir, bin ich, wovon ich denke, dass ich mit diesem Schritt der Selbstfindung näher gekommen bin. Was ist es bei dir?